Weihnachts-/Neujahrsspecial

Veröffentlicht am 16. Januar 2024 um 04:21

Hallöchen an alle, nachträglich Frohe Weihnachten und ein Frohes neues Jahr.

Hier kommt mein Weihnachts-/Neujahrsspecial!

Ich fange direkt mit der krassesten Info an: Ich war bei zwei Schlachtungen dabei.

Hier in Costa Rica ist es normal, dass zu Weihnachten ein Schwein geschlachtet wird, von dem jedes Körperteil eine eigene Zubereitung hat und dann gegessen wird.

Aber jetzt mal von Anfang an: Eine andere Freiwillige, Johanna, ist über Weihnachten zu mir gekommen, weil sie sonst alleine hätte feiern müssen. Sie war dann in der Woche nach Weihnachten auch noch in meinem Projekt dabei.

Uns wurde schon ein paar Tagen vor Weihnachten gesagt, das ein Schwein geschlachtet wird, und wir haben uns dazu entschieden, dabei zu sein.

Am 23.12.2023 sind wir also ganz früh morgens in den hinteren Teil des Gartens gelaufen (von dem ich bis zu dem Zeitpunkt nicht wusste, dass er so weit nach hinten geht und sogar noch ein Fluss hinten angrenzt) und was wir vorfanden war sehr, wie soll ich es am besten beschreiben, ungewohnt.

Es gab einen kleinen Stall, in dem das schon getötete Schwein auf dem Boden lag, von Blut und mehreren Menschen umgeben, es gab einen Kessel, der gefüllt mit Wasser auf einem kleinen Feuer stand und in der Luft roch ich den beißenden Geruch von Rauch.

Das Schwein wurde gehäutet, dann wurde alles nutzbare verarbeitet und der Rest für die Geier auf die Nachbarswiese geworfen.

Die genauen Details erspare ich euch, aber das ganze Prozedere hat mehrere Stunden gedauert.

Angeplant für den Tag war es eigentlich, Tamales zu machen. 

Tamales sind ein typisches Essen um die Weihnachtszeit rum, jeder isst mehrere von den Dingern pro Tag und man kann die überall kaufen.

Erst werden Bananenblätter geputzt, dann in kleine Quadrate/Rechtecke geschnitten und zwei versetzt aufeinander gelegt. Dann wird Masse (irgendwas mit Maismehl und auch bisschen Schweinefett, wie ich später erfahren habe) in die Mitte gegeben, es wird Reis, Karottenstücke, Paprika, ein Schnitz Kartoffel und ein Stück Fleisch draufgegeben und dann in Rechtecke gefaltet/gepresst und mit einer Schnur ganz fest verschlossen (immer 2 in einem Paket).

Um alle Inhalte der Tamales war eine Marinade, ich kann mich aber leider nicht mehr genau daran erinnern, was für eine. Das muss ich unbedingt nochmal genauer in Erfahrung bringen.

Da Johanna und ich beide vegetarisch leben, haben wir natürlich eine vegetarische Version gemacht und das Fleisch weggelassen. Stattdessen haben wir Kichererbsen und Mais hineingemacht.

Nach dem Falten und Zusammenbinden müssen die Tamales gekocht werden.

Wir haben dafür ein Feuer gemacht und eine große Schale mit Wasser gefüllt, welche vom Feuer erhitz wurde. Dann wurden die Tamales hineingegeben und eine lange Zeit drinnen gelassen. Auch hier weiß ich nicht wie lange, dass ist einfach ein Gefühlsding, wann die fertig sind und wann sie noch brauchen.

Das wars dann auch schon und man kann sie im Kühlschrank für eine Woche, oder vielleicht sogar mehr, lagern. Um sie danach zu essen werden sie einfach in Wasser auf dem Herd erhitzt.

Es war total spannend zu sehen, wie das gemacht wurde und schön, diese Tradition kennenzulernen.

Aber jetzt mal noch etwas zur 2. Schlachtung. Alle hatten Lust auf Fleisch, aber da das Schwein für Weihnachten gedacht war, musste ein Huhn her.

Johanna und ich haben gerade die Bananenblätter geputzt, als meine eine Gastschwester mit einem Huhn von ihr angelaufen kam.

Direkt neben uns, keinen Meter entfernt, wurde dem Huhn das Leben genommen. Auch hier werde ich lieber nicht ins Detail gehen und euch das ersparen.

Alles in allem war ich sehr froh, das ich mir das angeguckt habe, einfach um die Erfahrung gemacht zu haben. Ich meine, ich weiß nicht ob und wann ich das nochmal erfahren werde, und hier ist das normal und ich möchte ja auch viel von der Kultur und den Traditionen mitbekommen.

Ich glaube ein wichtiger Punkt war auch, dass ich das Schwein nie lebendig gesehen habe und ich somit eine gewisse Distanz hatte. 

Ich hätte tatsächlich gedacht das es mich viel viel mehr mitnimmt, aber es ging. Trotzdem kann ich nicht sagen, dass das spurlos an mir vorbeigegangen ist, aber ich denke der zuvor genannte Aspekt war ein großer Aspekt.

An Weihnachten ist tatsächlich nicht so viel passiert. Wir haben doch Sushi bestellt und das Schwein ist in der Gefriertruhe geblieben.

Dann wurde geredet und es wurden Bilder gemacht, es gab keine richtige Bescherung aber ich hatte für alles was kleines.

Dann sind fast alle schlafen gegangen, aber ein paar (Johanna und ich auch) haben noch eine Runde Rummykub gespielt und dann sind wir aber auch schlafen gegangen.

In der Woche danach ist nicht so viel passiert: Am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir an den Strand gefahren und waren den ganzen Tag dort, also haben auch noch den Sonnenuntergang angeschaut.

Die Woche über waren wir bei der Kaffeeproduktion und Johanna hat mein Projekt kennengelernt.

Am 29.12.2023 kamen dann drei andere Freiwillige, da ich nämlich alle 8 zu meinem Geburtstag eingeladen habe.

Am 30.12. war dann mal wieder ein Fest. Das Tope.

Das Fest ging vom 29.-02.01.2024 und bestand aus einem Pferdeumzug (da waren wirklich extrem viele Pferde und ihre Reiter*innen, sicherlich um die 70 oder sogar mehr) und in den Tagen danach auch Stierkämpfen.

Also waren wir am 30. auch noch feiern, bevor an dem Tag noch weitere Freiwillige angekommen sind und haben uns den Umzug angeschaut. Ich durfte sogar auf einem der Pferde sitzen und kurz reiten, das habe ich sehr vermisst habe ich in dem Moment bemerkt.

Sonst war es ein ruhiger Abend, eine andere Freiwillige und ich sind dann noch in den Park gegangen um zu tanzen, die anderen sind zuhause geblieben.

Am 31. sind dann endlich alle Freiwilligen wieder vereint gewesen. Wir haben zuerst Bingo mit den ganzen 50 Leuten die da waren (ganz viel Familie und Freunde) gespielt, etwas getrunken und in meinen Geburtstag und Silvester reingefeiert. Es war richtig cool und ich fand es schön, das alle da waren.

Dann sind wir in den Park und den Salon (eine große Halle, in dem Veranstaltungen sind) gegangen, wo die ganze Nacht Musik gelaufen ist und wir getanzt haben.

Ganz früh morgens um fünf/halb sechs sind ein Freiwilliger und ich dann nach Hause gegangen, alle anderen sind schon früher wieder zurück gegangen.

Am 01.01.2024 war ein ganz ruhiger Tag und dann ging es am 02.01. für die anderen schon wieder los, aber nicht nach Hause, sondern in den Urlaub nach Nosara (das ist ca. 2-3 Stunden von Hojancha entfernt).

Am 03.01. bin ich dann nachgekommen in das Hostel, aber alles genauere zu meinem Urlaub kommt im nächsten Teil.

Bis ganz bald :))



Ein Schmetterling, inmitten des frischen Hühnerbluts.

Das sind die eingepackten Tamales.

Es gab asiatisches Essen statt Schwein.

Meine Gastfamilie:)

Das war der vegetarische Inhalt von unseren Tamales

Wir haben uns den Sonnenuntergang am Strand angeschaut.

Eine Runde Rummykub am 1. Weihnachtsfeiertag.

Wir wissen bis heute nicht, ob das ein giftiger Frosch ist oder nicht...

<3

Hier haben wir uns die vordersten Plätze für die Pferdeparade gesichert.

Das sind die anderen Freiwilligen, die mich alle zu meinem Geburtstag besucht haben:)

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Kommentare

Ute
Vor 2 Jahr

Hey Laila, dass klingt ja alles wahnsinnig aufregend und nach unglaublich tollen Erlebnissen!!! Ich wünsche Dir noch viele weitere phantastische und großartige Momente. Eine wunderschöne Zeit mit unvergesslichen Geschichten. Grüßle Ute 🤗

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