Urlaub 2.0

Veröffentlicht am 4. April 2024 um 01:24

URLAUBBB(Aber der 2. Teil)
Nach der Nacht in San Jose ging es für mich nach Cahuita.
Cahuita befindet sich an der karibischen Seite von Costa Rica und nicht auf der Seite, auf der ich bin (Pazifik).
Ich wollte auch mal einen anderen Part von Costa Rica sehen und dachte mir, warum nicht in die komplett entgegengesetzte Richtung fahren, wenn ich mir schon Ferien nehme.
Wenn ich es jetzt ganz kurz erklären müsste, würde ich es so sagen:
Stellt euch Costa Rica als ein diagonal-positioniertes Rechteck vor (um 50° nach links gedreht), in dem ich in der oberen linken Ecke wohne und zur unteren rechten Ecke gefahren bin.
Ich hoffe das war verständlich.
Ich habe eine lange Busfahrt gehabt und bin dann abends im Hostel angekommen.
Der Mann hat mir alles erklärt und mich dann zum Raum gebracht, der ein bisschen aussah wie im Knast.
Es standen auf sehr engem Raum viele Doppelbetten aus Metall im Zimmer, aber die Regendusche hat alles wieder gut gemacht.
Ich hatte noch ein bisschen Vesper dabei und musste nicht mehr einkaufen, ich glaube die Läden hatten auch schon zu.
Ich habe zum Glück ein Bett oben bekommen.
Am nächsten Morgen bin ich dann relativ früh aufgestanden, weil ich viele Pläne für die drei Tage hatte, die ich dort war (von denen genau einer in die Realität umgesetzt wurde)
Ca. 2 Minuten von meiner Unterkunft entfernt gab es einen Nationalpark mit einem Wanderweg, in der Umgebung gab es zwei Strände, ich habe ein Angebot fürs Pferdereiten gesehen und ich wollte schnorcheln gehen.
Leider habe ich mir nicht so viele Gedanken gemacht, was ich wann an welchem Tag machen wollte und ich musste ganz spontan früh morgens einen Plan hinbekommen, in dem das einkaufen noch beinhaltet ist.
Ich bin erstmal einkaufen gegangen und wollte mir eigentlich für meinen Tagesausflug in den Nationalpark Nudeln mit Tomatensoße kochen aber es war dann schon spät und ich habe mich dazu entschieden, mir einfach Toastbrote mit Aufstrich (meine Oma&meine Mama haben mir ein paar Sachen geschickt und da war der gute Zwergenwiesenaufstrich dabei. SOOOOO LECKER!!!!)
Ich bin tatsächlich schon viel früher zum Nationalpark gegangen um zu fragen, ob das schnorcheln an dem Tag möglich ist, aber das Wasser war viel zu trüb.
Um 8 Uhr morgens bin ich dann also erneut zum Nationalpark gestapft, um dort laufen zu gehen. Der Weg war leider kein Rundweg und es gab auch nur einen einzigen Weg und man konnte entweder an einem Tag hin-und zurück laufen oder einen Bus zurück nehmen. Der Nationalpark hat aber um 16 Uhr zugemacht, also entweder Beeilung oder Geld für den Bus zahlen.
Ich bin ohne einen Guide (der Mann am Eingang meinte, man sieht auch ohne Guide viele Tiere) durch den Park gegangen und es war so wunderschön.
Am Anfang habe ich mich an Touren gehalten und mich immer unauffällig nebendran gestellt um das zu sehen, was die Leute sehen.
Und relativ zu Beginn meines Weges hat eine Gruppe für eine gelbe Schlange angehalten, die in einem Baum saß.
Es war eine Giftschlange, die wohl sehr gut springen konnte. Knallgelb.
Es war sehr beeindrucken und ich war superfroh, meine Kamera dabei zu haben, da diese viel bessere Bilder gemacht hat, als mein Handy (obwohl die schon superalt ist).
Auf meinem weiteren Weg habe ich viele Waschbären, Affen, tolle Pflanzen, Eidechsen, Blumen und das Meer gesehen. Ach ja und ich hab die vielen Touristen vergessen, die auch dort laufen waren.
Zu Beginn waren es sehr viele Menschen, aber da nicht alle den ganzen Weg gelaufen sind, war am Ende fast niemand mehr auf den Wegen und man konnte ganz entspannt rumlaufen.
Der ganze Tag hat mir sehr gutgetan. Einfach etwas alleine und für mich zu machen, da ich die ganze Zeit davor immer von Menschen umgeben war.
Auf meinem Weg habe ich zwei sehr nette Damen aus Belgien kennengelernt, die dort Urlaub gemacht haben und dann gefragt haben, ob sie ein Foto von mir machen sollen.

Nach einigen Fotos (ich habe die beiden natürlich auch fotografiert) sind wir alle weitergegangen und haben uns sehr gut unterhalten,
Irgendwann trennten sich dann unsere Wege (also ich habe mich an den Strand gesetzt um Tagebuch zu schreiben und die beiden sind weitergelaufen, es gab ja nur einen Weg).
Und jetzt fängt der ganze Spaß an:
Ich wollte einfach nur ein Video aufnehmen, wie ich am Strand sitze und in meinem Tagebuch schreibe. Dafür habe ich mein Handy auf mein Buch gestellt und mein Handy dann zu mir genommen und das Buch hinter mir liegen gelassen.
Plötzlich höre ich ein lautes knacken, ich drehe mich blitzschnell um und schaue einem Affen in die Augen, der mein Buch in der Hand hält.
Er saß ca. 1m hinter mir und wollte gerade mit meinem Buch verschwinden.
Ich habe ihn dann mit diesen „gschsch schsch“ Geräuschen, die man macht um etwas wegzuscheuchen, vertreiben können und mein Buch ist wieder „Zurück zu mir“ gekommen (das ist der Titel des Buches und er war sehr passend ;)).
Ich habe mir das Buch, welches der Affe in seiner Eile zum Glück fallen gelassen hat in meine Tasche gepackt und dachte ich lerne aus meinen Fehlern und stelle die Tasche mit allen Sachen näher an mich ran.
So, der Affe, der mich danach noch sehr grimmig angeguckt hat und sich ins Gebüsch verdrückt hat, ist gegangen.
Ich dachte mir nichts und habe in meinem Tagebuch weitergeschrieben.
Aber Pustekuchen, Laila hat falsch gedacht.
Ich bin ganz gemütlich am schreiben, als ich eine Bewegung in meinem Augenwinkel sehe.
Ich drehe mich auf die Seite um und sehe, wie ein Waschbär in meiner Tasche rumkramt.
Ganz dreist. Die Tasche stand nicht mal einen Meter von mir entfernt und das Tier bedient sich an meinem Essen.
Ich habe diese „huschhusch-Geräusche“ gemacht aber das war dem kackegal.
Ich war für einen Moment komplett hilflos und wusste nicht, wie ich ihn loswerden konnte.
Aber da hatte der Gute mir schon mein Toast mit dem wertvollen Aufstrich entwendet und ist damit blitzschnell weggerannt.
Ein Mann, der in diesem Moment kam, hat ihm noch seine Sandale hinterhergeworfen, aber der Waschbär und mein Essen sind verschwunden. Dachte ich.
Mir halt das dann an engem Kontakt mit Tieren gereicht und ich bin weitergegangen. Mir kamen ein paar Leute entgegen, die mich gefragt haben, ob mir mein Essen geklaut wurde.
Ich bejahte und sie meinten, der Waschbär sitzt im Gebüsch und frisst besagtes Toast gerade genüsslich.
Ich habe ihn dann gesehen, wie er sich an meinem Essen zu schaffen macht und dann kam noch ein anderer Waschbär angerannt, der auch was abhaben wollte.
Die beiden hatten kurz Streit um MEIN Essen und ich war kurz davor, auch mitzustreiten aber dachte mir dann so: Nee Laila, das Essen willste eh nicht mehr danach.
Naja ich hatte dann kein Essen mehr, wenig Trinken und nicht mal die Hälfte des Weges.
Ich stand vor der Entscheidung, umzudrehen und an einem anderen Tag den ganzen Weg zu gehen, aber ich hatte dann den Ehrgeiz, weiterzulaufen und den Weg an einem Tag zu schaffen. Wie gesagt war alles superschön, der ganze Weg ist nur zu empfehlen, da man echt viel sieht und erlebt und währenddessen immer tolle Ausblicke aufs Meer hat und dort an den Stränden baden darf.
Ich habe auf meinem Weg dann noch ein deutsches Paar kennengelernt, mit denen ich mich auch sehr toll unterhalten habe und wir dann auch bis zum Ende zusammen unterwegs waren.
Ich finde es so toll, wenn man sich einfach mit fremden Leuten unterhält und sich gut versteht. Ganz ohne irgendwelche Vorurteile oder sowas, das habe ich in dem Moment richtig gebraucht. Ich habe dann kurz vor dem Ende noch mein zweites Faultier gesehen.
Das erste saß, relativ am Anfang, im Baum und hat geschlafen bzw. war nicht aktiv.
Das zweite aber hat sich bewegt und es war wirklich sooooooooooooooo langsam.
Das Pärchen war richtig froh, dass ich es ihnen gezeigt habe und sie auch noch eins sehen konnten.
Das Faultier war supersüß und es war echt lustig zu sehen, wie es sich bewegt hat.
Dann sind wir wieder zurückgegangen und ich habe den restlichen Tag gechillt.

Am nächsten Tag habe ich mich nicht danach gefühlt, so viel zu machen und wollte vielleicht am Nachmittag noch an den Strand oder so gehen.
Ich habe also geschlafen, als wir neue Hotelbesucher bekommen haben.
Es waren zwei supernette Mädels, die eine kam aus Deutschland (Anne) und die andere aus Südtirol (Anna), weshalb wir deutsch miteinander geredet haben.
Nachdem wir im Zimmer ein bisschen geredet haben, haben sie mich gefragt, ob ich mit ihnen an den Strand gehen möchte.
Ich hatte nichts weiteres geplant und habe eingewilligt.
Als wir am Strand waren, kam noch eine Freundin (Jultje) von Anne und hat sich zu uns gesellt, wir wurden aber kurz danach vom Strand geschickt, weil der zugemacht hat und wir das nicht wussten.
Danach sind wir ins Hostel von Jultje gegangen, weil sie nämlich einen Pool hatte.
Wir haben Snacks gegessen, Karten gespielt und Musik gehört.
Für den Abend haben wir geplant, zusammen in eine Reggae Bar zu gehen, weil es eine Party geben sollte.
Wir haben und also auf den Weg gemacht und gefeiert. Als wir gerade angekommen waren, hat ein Mann (er hat die Schnorcheltour von Jultje geleitet) angefangen, mir meine Haare zu flechten, ganz nah an der Kopfhaut.
Es war komplett aus dem nichts, aber irgendwie auch sehr cool.
Allgemein war es ein sehr cooler Abend, wir haben eine supernette Familie kennengelernt und viel mit denen gequatscht und gefeiert und sind dann zurück ins Hostel gegangen.
Am nächsten Tag waren wir frühstücken, am Strand und dann sind die beiden nach Puerto Viejo weitergegangen. Sie haben mich gefragt, ob ich auch mit Ihnen mitkommen möchte und dort eine Nacht bleiben will, ich habe mich aber aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden.
Am nächsten Tag ging es für mich auch wieder zurück, weshalb es sich leider nicht rentiert hätte. Wir haben dann aber ausgemacht, dass ich noch für einen Abend dorthin fahre (20 Minuten mit dem Bus) und ein weiteres Mädchen aus dem Hostel (Anaïs) hat mich angequatscht und ich bin letztendlich mit ihr zusammen hingefahren.
Wir waren dann alle zusammen Essen, sind noch in eine Karaoke Bar gegangen und dann kam der Stress: Es ist kein Bus mehr zurück zum Hostel von Anaïs und mir gefahren, es wurde uns zwar ein Uber angezeigt aber es gab dann doch keine FahrerInnen mehr.
Wir haben echt kurz gedacht, wir kommen nicht mehr zurück.
Es gab zwar Tuktuks, aber wir hatten nicht mehr so viel Bargeld.
Letztendlich war es unsere letzte Chance, zurück zu kommen und ich konnte statt 15.000 Cooles auf 13.000 Cooles runterhandeln (wir hatten Glück, weil wir genau 13.000 hatten und nicht mehr). 15.000 Colones sind ca. 30€, je nach Wechselkurs.
Wir sind gut angekommen und am nächsten Morgen ging es für uns beide weiter.
Auf meinem Rückweg habe ich mich die ganze Zeit mit einem Guatemalteke unterhalten, hatte einen Aufenthalt in San José (ich war mit Eric aus meinem Jahrgang und einem Freiwilligen aus dem vorherigen Jahr auf einem Markt) und bin dann gut zuhause angekommen.
So viel von mir zu meinem weiteren Verlauf des Urlaubs.
Ich habe die Zeit in Cahuita sehr genossen und es ist wunderschön dort, sowohl der Nationalpark, als auch das Meer und die Menschen.
Es war schon ein krasser Unterschied zu Guanacaste und Hojancha, was ich sehr interessant finde.
Die Menschen sind total anders und genau so ihre Traditionen und ihr Mindset.
Es war eine sehr sehr schöne Zeit.
Bis bald:)

PS: Man sieht unten ein Spinnenbild(falls jemand eine Phobie hat).

Das war mein Zimmer im Hostel:)

Ich habe sogar ein Beweisfoto von meinem Vesperdieb

Es war so schön, ein aktives Faultier zu sehen!

Meine geflochtenen Haare

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